Makeover Gartenlaube

Bei Instagram hatte ich euch in den Storys bereits Schritt-für-Schritt Bilder der Renovierung gezeigt, die ich auch als Highlight abgespeichert habe. Da mich aber immer wieder Rückfragen erreichen, möchte ich euch aufschreiben, was wir alles verändert haben und wie.

Bestandsaufnahme

Als wir die Laube das erste Mal alleine betreten hatten, haben wir direkt einen grausigen Fund gemacht: auf einem der Dachbalken lag eine tote Maus. An und für sich noch kein Drama, aber wenn man zwei kleine Kinder hat, dann ist man immer bestrebt, alles möglichst rein zu halten. Und somit starteten wir die Mission „Aus die Maus“.

Ein wesentlicher Bestandteil „mausfrei“ zu werden war deshalb diverse Schlupflöcher dicht zu bekommen. Leider ist das Dach noch ein altes Eternit-Dach, welches Asbest enthält. Wir hatten den Tipp bekommen, dass so lange kein Wasser durchkommt, wir es nicht austauschen sollen, schon allein weil hohe Entsorgungskosten auf uns zukommen. Ich denke, das steht für die nächsten Jahre noch an, aber erstmal haben wir den Fokus auf den Innenausbau gelegt.

Zu der einen Seite der Laube, zwischen Seitenkonstruktion und Dach, wuchs eine wunderschöne Bergclematis durch und blühte sogar im Inneren der Laube. Mit der Clematis kamen auch Unmengen an Spinnen und Insekten in die Laube. Vermutlich haben hier auch Mäuse ihre Schlupflöcher gefunden. Nicht zuletzt hatten wir entdeckt, dass bereits früher mal Wespennester in der Laube gewesen sein müssen. Klar, dass wir hier großen Handlungsbedarf verspürten.

Außerdem zeigte sich, dass wir den Kindern einen Rückzugsort im Garten ermöglichen müssen, um längere Gartentage haben zu können. Gerade auch unser Großer ist im Babybett des Kleinen öfter ungeplant eingeschlafen. Zumindest öfter als der Kleine, der dort nämlich nie schlief, es aber sehr dringend benötigt hätte. Doch klar: wer schläft schon gerne in einem Gartenschuppen, der einer spinnenverseuchten Rumpelkammer gleicht?

Ideen

Optisch hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dass wir uns etwas an die Airbnb-Unterkünfte in der kalifornischen Mojave-Wüste anlehnen, die wir 2014 besucht hatten. Wir mögen diesen amerikanischen Stil sehr: etwas „rough“, mit Holz, aber doch „bohemian“. Daher auch der Name unserer Laube: „The Boho Shack“.

Entscheidungen

Es fiel uns sehr schwer, Entscheidungen zu treffen: Was machen wir mit der Decke? Welcher Boden? Was machen wir mit den Wänden? Zigmal haben wir alles durchgekaut und immer wieder verworfen. Diese Entscheidungen konnten eben nicht allein nach Optik getroffen werden, es mussten auch ganz praktische Überlegungen angestellt werden, die zu den klimatischen Anforderungen passten, die in der Laube herrschen. Im Sommer ist es heiß wie in einer Sauna, im Winter gefriert es.

Und wir mussten auch einsehen, dass wir ohne fremde Hilfe dieses Jahr mit diesem Projekt nicht mehr fertig werden würden. Also trafen wir eine für uns kühne Entscheidung: Ein Handwerker musste her.

Die Decke

Für die Decke hatten wir überlegt, ob wir mit Gipsplatten arbeiten, da diese leicht zu verarbeiten sind und die grünen Platten auch für Nassräume geeignet sind. Wir haben uns aber zugunsten von Holz dagegen entschieden. Erst wollten wir Platten aus Seekiefer anbringen. Weil total trendig und sehr kalifornisch, zumindest optisch. Ebenso hatten wir an OSB-Platten gedacht, weil auch das ein Material ist, das zur Zeit viel zum Innenausbau verwendet wird und uns optisch sehr gefällt, schön „rough“. Beide Ideen haben wir aber zugunsten einer handelsüblichen „deutschen“ Holzdecke aus Tanne/Fichte verworfen, da dieses Material einerseits günstig, andererseits leicht zu verarbeiten ist, wenn man bedenkt, dass wir keinen Strom in der Laube haben und somit jedes Sägen zum Kraftakt wird. Eine Akku-Stichsäge, die ich eigens für die Laube erworben hatte, hat uns und den Handwerker leider ziemlich schnell im Stich gelassen: ausgefranste Sägeränder und eine Akkulaufzeit von ca. 30 Minuten waren keine Option. Der Handwerker musste also fast alles mit der Hand sägen.

Vor dem Anbringen der Holzdecke hat der Handwerker mit PU-Schaum alle Lücken geschlossen (zumindest soweit möglich) und auch noch Glaswolle zur Dämmung zwischen Eternit-Dach und Holzdecke ausgelegt. Das bringt im Sommer doch ein paar Grad weniger Hitze in der Laube, das konnten wir im heißen August direkt „testen“.

Ich habe im Anschluss an die Handwerker-Arbeiten die Holzdecke dann noch mit einem so genannten „UV-Lack“ gestrichen, damit das Holz hoffentlich so schön hell bleibt und nicht nachdunkelt und vergilbt. Man kennt das aus den Partykellern Marke „1980er“. So soll es in ein paar Jahren nicht aussehen.

Die Wände

Bei den Wänden haben wir uns für’s Verputzen und Streichen entschieden. Einerseits aus Kostengründen, andererseits aufgrund der Witterungsbeständigkeit. Ich hatte Befürchtungen, dass wenn man z. B. OSB-Platten anbringt, dass sich Nässe zwischen Wand und Holz bildet und somit alles ratzfatz schimmelt.

Der Boden

Die Laube hat eine Bodenplatte aus Beton und darauf war brauner Fliesenboden verlegt. Marke Keller 1980. Es wäre von der Arbeit her das Einfachste gewesen, hätten wir Laminat darauf verlegt oder einen Holzboden. Aber ich befürchtete auch hier sich bildende Nässe zwischen den Schichten. Auf eine aufwändige Unterkonstruktion für einen hübschen Dielenboden mussten wir aufgrund der Deckenhöhe ohnehin verzichten, sonst könnten selbst wir nicht so groß gewachsenen Leute darin nicht mehr richtig Platz finden.

Wir hatten überlegt, ob wir die braunen Fliesen einfach streichen, da dies wenig Aufwand gewesen wäre und auch kostengünstig. Allerdings waren wir von der Fliesenfarbe an der einen Küchenwand in Sachen Haltbarkeit schon schwer enttäuscht, so dass es für den Boden nicht mehr in Frage kam. Wir hatten uns auch überlegt, ob wir einfach Beton auf die braunen Fließen gießen, das wäre aber nicht günstiger gekommen als Fliesen, für die wir uns letzten Endes entschieden.

Ich bereue die Entscheidung nicht eine Sekunde, obwohl ich mich zu Hause nicht für Fliesen entscheiden würde. Im Kontext Laube machen sie aber sehr viel Sinn: es bildet sich keine Nässe darunter, es kann nichts schimmeln, es ist pflegeleicht und widerstandsfähig. Der Neu-Kleingärtner sollte wissen, dass der Boden in der Laube (zumindest bei uns) ja doch immer sehr, sehr dreckig wird.

Die Fliesen sind meiner Meinung nach eine optisch sehr gelungene Mischung aus Beton und Blaustein. Wir hatten kurzzeitig auch überlegt, ob man Fliesen in Holzoptik wählt. das hätte uns auch gefallen, aber mein Herz schlug einfach spontan höher für die grauen Fliesen, die zufällig auch noch ein passender Restposten zu einem Spottpreis waren. Wir benötigten 14 m², womit wir dann auf einen Gesamtpreis von 152 EUR für alle Fliesen kamen (plus Fliesenkleber, Fugenmasse etc.). Der Handwerker hat die Fliesen für uns verlegt.

Allgemein Makeover

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